AfD sucht Erschießungskommando


Die AfD sucht Sie!

Haben Sie Spaß am Umgang mit Menschen? Verspüren Sie einen unbändigen Hass auf die deutsche Regierung? Sind Sie geübt im Gebrauch von Schußwaffen? Dann werden Sie doch Teil des neuen AfD-Erschießungskommandos!

Die AfD sucht zum nächstmäglichen Zeitpunkt einen / eine Erschießer/in (Vollzeit)

Wir bieten Ihnen:

– flexible Arbeitszeiten
– die Möglichkeit Regierungsmitglieder und andere Volksverräter eigenhändig zu erschießen
– ein Team hochmotivierter Soziopathen
– übertarifliche Bezahlung

Wir erwarten:

– grundlegende Verachtung des Rechtstaates und demokratischer Prozesse
– unterentwickelte Empathiefähigkeit
– moralische Flexibilität
– einen IQ unter Zimmertemperatur

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann melden Sie sich bitte zeitnah beim AfD-Landesverband Sachsen-Anhalt unter geschaeftstelle@afd-lsa.de. Frauen und Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

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Wem Sie dieses verlockende Angebot zu verdanken haben? Niemand geringeren als René Augusti, seines Zeichens Schriftführer des AfD-Kreisverbandes Salzwedel. Auf Facebook schrieb Augusti:

AugustiAuch die „Mitteldeutsche Zeitung“ wurde auf den Beitrag aufmerksam und widmete dem menschenfreundlichem Vorschlag einen eigenen Artikel. Das brachte René Augusti aber offensichtlich erst so richtig in Fahrt. In einem weiteren Beitrag (Screenshot) erklärte der AfD-Erschießungsbeauftragte, er stehe zu jedem von ihm „geschriebenen Wort und werde auch keins zurücknehmen“. Schließlich habe er keinesfalls zum Mord aufgerufen.

Seltsame Rechtfertigung

Um „an der Wand zu stehen“ bedürfe es viel mehr eines Richterspruchs, einer Anklage und eines Straftatbestandes, so Augusti. Letzterer liege in der Förderung illegaler Einreise. Mitnichten gehe es also darum „jemanden wahllos an die Wand zu stellen“. Stattdessen sei die „politische Führung in diesem Land gemeint“ gewesen. Außerdem bekenne er, Augusti, sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung als Grundlage seiner politischen Arbeit.

Das ist alles natürlich Äußerst beruhigend zu wissen: Nicht jeder soll erschossen werden, sondern „nur“ die Regierung. Und das auf Grundlage der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Per freiheitlich-demokratischen Genickschuss sozusagen. Noch befremdlicher ist lediglich das folgende Bekenntnis sich „stets“ für die „Nichtbenachteiligung von anders denkenden“ (sic!) stark gemacht zu haben.

Kein Einzelfall

Indes scheinen Grundgesetzvergewaltiger wie René Augusti im AfD-Landesverband Sachsen-Anhalt eher die Regel als die Ausnahme zu sein. So veröffentlichte das Landesvorstandsmitglied Jobst von Harlessem 2014 auf Facebook ein Foto auf dem Vermummte US-Präsident Barack Obama, US-Außenminister John Kerry und den republikanischen Sentor John McCain erhängen.

In einem weiteren Beitrag erklärt von Harlessem, dass die US-Regierung am 11. September 2001 das eigene Volk „gesprengt“ habe – also der wirkliche Auftraggeber des Anschlags gewesen sei. Einen „Like“ gab es dafür vom Landesvorsitzenden André Poggenburg, der selbst bereits die Ausweisung des jüdischen Moderators Michel Friedmann gefordert hatte. Dieses Niveau hat Poggenburg indes offenbar nie verlassen. Die „Volksstimme“ berichtete etwa kürzlich über eine AfD-Kundgebung in Magdeburg:

AfD-Landeschef André Poggenburg attackierte die Gegendemonstranten als „linksgrüne Sippschaft“. „Diese verlogenen Lumpen wollen nach Lust und Laune jeden herholen, der unser hart erarbeitetes Sozialsystem plündern will“, rief er unter dem Beifall seiner Anhänger.

Müsste man solche „verlogenen Lumpen“ aus AfD-Sicht nicht eigentlich auch an die Wand stellen? Also auf freiheitlich-demokratische Art und Weise versteht sich…

(Foto oben: Erschießung des Mehrfachmörders Louis Amadeo Brihier Lacroix alias Émile Dubois am 26. März 1907 in Valparaíso, Chile)